Es war lustig dort in Dublin bei den Irländern. Wir hatten viel Spaß. Wirklich! Das war jetzt kein Spaß... aber jetzt ernsthaft. Wir müssen hier jetzt Niveau reinbringen... und Ordnung... sozusagen ein Konzept.
Zusammenfassend am Beginn unseres Berichts fassen wir kurz die wichtigsten, prägnantesten, fesselndsten, bannendsten, interessantesten und vor allem prägnantesten und bannendsten Dings... äh... Phänomene zusammen. Also fangen wir am besten mit dem Ersten an:
Der Dublinese an sich teilt sich vor allem in zwei Bevölkerungsschichten auf: die Leute über 30 Jahren und die Leute unter 30 Jahren. Die dritte Bevölkerungsschicht, die 30jährigen, kann in unserer hochwissenschaftlichen Ausführung vernachlässigt werden. Die oben genannte Bevölkerungsschicht der unter 30jährigen teilt sich vor allem in zwei Untergruppen auf. Männer und Frauen. Zu den Frauen ist als prägnantester und vor allem bannendster Punkt festzuhalten, daß sie ALLE überdurchschnittlich gut aussehen und somit recht ansehnlich sind. (Also ihr wißt, was wir meinen...?) Die zweite Untergruppe, also die Männer, besteht zum größten, also quasi dominierendsten Teil, aus langhaarigen Bombenlegern, was, oberflächlich betrachtet, einer gewissen politischen Brisanz nicht entbehrt. Laut unseren Frauen sind auch diese Exemplare nicht zu verachten (was ebenso einer gewissen Brisanz nicht entbehrt). Die andere Bevölkerungsschicht, die über 30jährigen, waren den größten Teil des Tages damit beschäftigt, Schabernack mit uns zu treiben. So war es zum Beispiel nicht besonders beruhigend, als ein Herr uns darauf aufmerksam machte, daß unsere Jugendherberge, also das Hostel, sich - genauso wie die Kneipe... Entschuldigung, der Pub..., der übrigens nur etwa 10 Sekunden von unserem Hostel entfernt war, in dem wir uns befanden - im schlimmsten Gebiet Dublins stationiert war, und das man in dieser eben angesprochenen Gegend schon für nur einen Penny umgebracht werden konnte. Was'n Satz! Egal. Auf jeden Fall war das eine glatte Lüge. Wir schickten Markus Zöhrlaut gleich mit mehreren Pennies in eine dunkle Gasse und er kam unbeschadet auf der anderen Seite wieder heraus. Lag es an Markus oder waren die Penis gefälscht??
Was allen Bevölkerungsschichten, also sogar den 30jährigen, gemeinsam ist, ist die völlige Unkenntnis von Verkehrsregeln jeglicher Art. So gehen grundsätzlich alle Dublinesen bei Rot über die Straßenampel (also nicht über die Ampeln, sondern vielmehr über die Straße zwischen zwei zusammengehörigen Ampeln)... lediglich bei grünen Ampeln zögert der Dublinese kurz, um sich zu vergewissern, daß sich ihm kein Auto in bedrohlicher Art und Weise nähert. Dieses Verhalten legten sogar Verkehrspolizisten an den Tag. Außerdem fuhren die meisten Autos auf der linken Straßenseite, was uns eine lange und beschwerliche Umstellung (10 Minuten) abverlangte. Die Rückumstellung in Deutschland fiel uns deutlich einfacher (3 Tage). (Was ist wohl falsch am letzten Satz?)
Wichtigste weitere Erkenntnis war der Preis eines Guinness. Man sollte kein Guinness trinken, welches mehr als 1.75 Pfund wiegt... äh, kostet. Das billigste war im Fibber Magee 5 (oder Magees) zu haben. Dort kostete es (zumindest zeitweise, wenn ich da recht informiert bin) nur 1.45 Pfund. Also war's dort billiger.
Aber jetzt zu was teurem... denn nichts ist uns teurer als kulturelle Weiterbildung. Dies war auch und vor allem und eigentlich zum größten Teil (wenn nicht nur) der Hauptgrund unserer Studienfahrt. Wir haben da nämlich viel gesehen. Bilder, Statuen, Häuser, Friedhöfe, ein Krankenhaus mit angeschlossenem Golfplatz, Schriftsteller (also deren Werke, nicht die Leichen) und Fußgängerzonen. Sogar eine Erstausgabe von Bram Stokers 'Dracula'. Das konzentrierte Kulturgut Irrlands.
Der Friedhof war schön. Richtig idyllisch. Da will ich mal liegen. Später mal. Wenn ich mal nicht mehr lebe. Und tot bin. Aber das darf ich nicht. Nein, nein. Da dürfen nur Ortsansässige drauf bzw. drunter. Das finde ich fies. Richtig gemein. Menno(war). Aber nun zurück zum Ernst des Lebens. Die Leute, die nur an Scheiß' interessiert sind, können jetzt erstmal den Kasten überspringen.
Dublin ist das Kultur-, Industrie- und Handelszentrum sowie der Haupthafen Irlands. Dublin hat drei wissenschaftliche Akademien (Irish Academy of Letters, Royal Hibernian Academy of Arts, Royal Irish Academy), zwei Universitäten (Trinity College und National University of Ireland), Colleges und Forschungseinrichtungen, das Goethe-Institut, die Bibliothek des Trinity College mit seiner wertvollen Bücher- und Handschriftensammlung, die Nationalbibliothek, das Nationalmuseum, die Nationalgalerie, das städtische Museum, die Galerie für moderne Kunst, den zoologischen Garten und vieles mehr. Der Bau der Saint Patrick's Cathedral wurde 1213 begonnen. Das Trinity College wurde 1591 gegründet und wurde 1755-59 erweitert.
HIER WEITERLESEN!!! Jetzt beschreiben wir unsere Jugendhostelherberge. Die war schön. Naja, nicht sooo schön wie der Friedhof, aber trotzdem nicht zu verachten. Die Küchenhilfe war hübsch. Gegenüber unserer Zimmer waren die Toiletten und die Waschräume. Diese wurden aber, wenn man einem Mitglied unseres Kurses glauben schenken will (was man nicht sollte), allerdings weniger von normalen Personen als vielmehr von einer ominösen Gestalt mit dem phantasievollen Namen 'Der Klepperer' frequentiert. Nur einer hat ihn jemals gesehen. Der soll aber hier nicht genannt werden. Gell, Markus Z.?
Überaus bemerkenswert war auch die infrastrukturelle Lage unserer Jugendherberge. Die Bahn fuhr praktisch direkt vor unseren Fenstern vorbei, was auch eine anheimelnde Geräuschkulisse zur Folge hatte. Das einzige Problem: Sie hielt dort nicht. Dafür war in der Nähe ein Busbahnhof, in dem sich gutaussehende Frauen tummelten. Gegenüber des Busbahnhofes war ein Reisebüro mit einer echt scharfen Angestellten. Aber das nur am Rande.
Die Fahrt insgesamt, als Ganzes gesehen, also eigentlich alles, war supergenial. Großes Lob auch an Sie, Herr Eckstein! Wir konnten's, bis auf den einen autoritären Ausrutscher, kaum glauben! (Als Sie uns damals auf dem Flur erwischt haben, haben wir nicht wirklich geschlafen. Bitte entschuldigen Sie uns diesen Täuschungsversuch. Kommt nicht wieder vor.) Sie haben wirklich versucht, uns Kultur auf eine spielerische Art und Weise näherzubringen. Mit mäßigem Erfolg zwar, aber egal. Du bist ja lieb.
Neee, im Ernst jetzt... die Kultur war cool (Huhuhu). Vor allem dieses eine morbide Bild vom Weltuntergang, das in dem einen Museum hing. Von dem einen Maler da. Sie wissen schon. Und dieses eine Buch da, wo jeden Tag nur eine Seite umgedreht wird, war auch toll. Da hat man wenigstens schön lange dran. Außerdem war'n bunte Bilder drin. Die war'n schön. Lesen könnt' man eh nix. Das war blöd. Aber egal. Schön war's trotzdem. Aber nun zum wichtigsten Thema einer jeden Schulabschlußunternehmungsstudienausflugsfahrt: dem ESSEN!... und dem Schnupftabak. Aber dazu später. Das Essen war, wider Erwarten, gar nicht schlecht. Man könnte sogar fast sagen gut. Mit Ausnahmen halt, die bekanntlich die Regel bestätigen. Es gab auch gute Spice Burger und Pommes (Chips) (Kult-Essen) für ein Pfund. Vereinzelte Leute ließen sich sogar den Essig auf die Chips machen. Schmeckt eigentlich ganz interessant. Vor lauter Abschiedstrauer hat auch noch jemand seinen Ausweis im Koffer vergessen, was ihm aber am Zoll (nach der Gepäckabgabe) wieder eingefallen ist. So, jetzt schreiben wir Euch noch 'n büschen was, weil bald is eh kein Platz mehr und außerdem fängt gleich 'ne 7-Stunden-Show 'Beavis & Butt-Head' an. Dann haben wir keine Zeit mehr für euch. Sorry. Zwischendurch ein paar technische Details für Interessierte: Fremdwörter wie zum Beispiel 'Jugendherberge', 'Ortsansässige' und Toiletten' wurden nachgeschlagen im 'Langenscheidt Wörterbuch Englisch' (Copyright 1884, 1911, 1925, 1951, © 1956, 1969, 1970, 1983). Zusammenfassend am Schluß: Tschüß! Ach ja, der Schnupftabak! Der war schön. Und wir haben Aspirin- und Coffein-Lines gezogen. Die war'n auch schön. Und lustig. Krass, Lan!
Jörn Huxhorn,