"The American Dream" war nicht so der Traum der Schüler des Eckstein-Englisch-LKs. Noch dazu, wo er den Kurs mit der Verordnung für die Oberstufe und dem Kommentar, er hätte sich nicht darum gerissen, das Tutorium zu übernehmen, begann.
Trotzdem waren alle einverstanden, als "God's agents" Heidelberg zu erobern. "We came to civilize Heidelberg!". Leider scheiterten vor Ort jegliche gemeinsamen Unternehmungen, wenn man von der einstündigen Schloßbesichtigung absieht. Auch nach der Fahrt bemühten sich Oli und Tim vergebens, den Kurs zu weiteren gemeinsamen Unternehmungen zu animieren; lediglich wenige Leute erschienen zu den verabredeten Treffen.
Größere Dankbarkeit fanden die sozialen Dienste von Markus Zöhr-laut, ohne den Eckstein wahrscheinlich nie ein Ergebnis der gestellten Hausaufgaben gehört hätte. Allgemein war die Motivation nicht sehr groß, die endlos langweiligen Stunden wurden nur von wenigen bestritten (z.B. von Sylvie mit ihrem Kaugummi-Amerikanisch). Ansonsten unterhielten sich Robert, Götzi und Dirk meist über Techno (Mayday, Synthesizer, Breakbeats...) während Irmel, Dani und Ivana über ihre aktuellen Arbeitszeiten bei McDonald's quasselten, um der Zähigkeit des Unterrichts zu entkommen.
Ein einsamer Versuch, konstruktive Kritik am einschläfernden Unterricht anzubringen, scheiterte an der Unbeteiligtheit des Kurses. Somit wurde Alex zum Dorn im Ecksteinauge und zum Sündenbock des Tutors, da er am lautesten seine Meinung geäußert hatte.
Als Marina, die kleine Referendarin mit den großen braunen Augen, auftauchte, stieg die Mitarbeit um 300%. Sogar Boris, Hux und Sven, die sonst immer planten, wen sie am besten ärgern konnten, zeigten sich von ihrer besten Seite. Das hielt allerdings auch nur an, bis Stephen Crane mit seiner "Red Badge of Courage" alle frustrierte und Frau Simon aus Angst vor dem Staatsexamen immer unsicherer und nervöser wurde. Wenn dann Ute, eine der Stützen des Unterrichts, einem Lach-krampf erlag, war die Referendarin völlig am Ende.
Nach Frau Simon's Prüfung kam dann in der 13 eine endlose Zeit von Gruppenarbeiten, bei denen die fleißige Uli von vielen Männern sehr begehrt wurde. In dieser Zeit besprach Cornerstone mit jedem Einzelnen endlos lange dessen letzte Klausur, während die anderen sich anderweitig beschäftigten, weil die Gruppenaufgaben schon längst erledigt waren. Judith träumte ihre Träume weiter, und die anderen warteten darauf, noch etwas Konkretes über die schon wieder anstehende Klausur zu erfahren. Statt dessen machte Eckstein, als Hilfe für die summary, lächerliche Übungen, die sich kein Stück auf Truman Capote's Buch bezogen, über das wir erst nach der Klausur und NUR in Deutsch sprachen.
Alles in allem gab es auch Positives. So gab Cornerstone für unsere Leistungen erstaunlich gute Noten;, selbst die vielen Stillen (Thorsten, Gerrit, Karsten, Han-Hsien und Christoph), die wohl noch am fleißigsten waren, ihre Erkenntnisse aber selten an den Kurs weitergaben, wurden mit guten Punkten belohnt. Und es gab auch witzige und lockere Stunden. Vielleicht war seine Methode, viel Deutsch zu reden, die verzweifelte Absicht, die Mitarbeit zu fördern (wir unterstellen ihm nicht etwa ein etwas holpriges Englisch, nein!). Sie unterstützte jedenfalls die Leute, die die Bücher nur auf Deutsch gelesen hatten.
Na ja, nun haben wir es endlich geschafft!
Tim Hartmann,