DISPOSE (Boos);


PROGRAM Info_12_13_Boos;
TYPE Voraussetzungen =
    Als wir am Anfang der 12ten Klasse vom Informatikkurs Riemann
    zu Boos wechselten, dachten wir: 'Oh, endlich mal jemand,
    der Ahnung hat!'. Dies stellte sich aber nach und nach
    als immer größerer Irrtum heraus.
VAR Kurs = RECORD
    Lehrer    : ^Karlheinz Boos;
    Schüler   : 9 I.Q.-Pakete + ^4 Schüler;
    Schülerin : ^K.Richert;
END;

PROCEDURE zwölfte Klasse;
BEGIN
    NEW(Lehrer);

Boos Informatik

Am Anfang waren die 80286 AT-PC's, die die lange Zeit der Weiterentwicklung auf dem technischen Sektor einfach ignorierten, und uns am Anfang der 12 freudig begrüßten. "Die guten Computer (486) brauchen die 13er für ihr Abi!".

Kurzzeitig erfreut über den weiblichen Teil des Kurses begann dessen Elite den Kursleiter auf seinen Wissensstand hin zu überprüfen. Nach Programmen mit Maussteuerung, grafischen Finessen (Laserstrahlen malen buntes Logo auf den Bildschirm), scrollenden Texten etc. etc., war der Kurs oben auf und der Lehrer überfordert. Dies drückte sich auch in der nächsten Klausur (wie übrigens in allen weiteren) aus, die erwartet schlecht (?) ausfiel: Denn alles, was über den Wissensstand des Kurses (oder sollten wir sagen: der Lee(h)rkraft) hinausging, war falsch, weil nicht gefragt. Rezitieren -in der Umgangssprache auch Boos-Klausuren genannt - ist ja auch bekanntlich nicht die Stärke der hochbegabten Intellektuellen dieser Welt (z.B. Albert Einstein). Trotz allem begnügte sich die Oberschicht (mehr oder weniger) mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, da eigenständige Kreativität von der Lehrkraft mit den Worten "Wir backen hier kleine Brötchen" im Keim erstickt wurde.

Aber auch das Allgemeinwissen wurde, dank eines Schülers mit den Initialien J.M., gefördert, der alle, die zu spät kamen, auf ihr Hauptstadtwissen abfragte. Die Folge war, daß in dieser Zeit keiner zu spät kam, denn niemand wußte damals die Hauptstadt von Burkina Faso (außer ihm!). Kurz vor den Weihnachtsferien (genau genommen 2419200 Sekunden vor Neujahr, gell Jochen) begann dann auch die erste Gruppenarbeit, die in einem relativen Chaos endete, da sich jeder am falschen Platz zuständig fühlte und eigene Brötchen ______ (Setzen Sie hier bitte die Vergangenheitsform von 'backen' ein; Sie müssen das entschuldigen, wir haben alle Deutsch Gr).

Mit Hilfe der rekursiven Funktionen lernten wir, daß Programme langsam sein dürfen, wenn sie nur kurz programmiert sind.

By the way, wußten sie schon, daß die Fakultät von 10.000.000 = 1.2024232408*1065657052 ist? Nein! Wir auch nicht, bis C.M. kam! Am Ende der 12 verließ uns dann der ganze weibliche Teil des Kurses, sowie 3 weitere Individuen, die mit Info nichts mehr zu tun (Oh! Tun' tut man ja nicht sagen. Tschuldigung, Herr Boos! Kommt nicht wieder vor, und der Stuhl steht mit allen 4 Beinen auf der Erde) haben wollten. Ordnung muß sein!

Ach ja, fast hätten wir es nicht erwähnt. In freudiger Erinnerung bleibt bestimmt noch lange der 1. April 1993. Der Aprilscherz, ausgehend von J.H. aus P. und T.P. aus D., der spontan (um 8:45 Uhr) auf K.R. aus M. angewendet wurde, entwickelte sich unvorhergesehen so lawinenartig, daß am Ende der halbe Jahrgang Bescheid wußte (Es ging dabei um nie aufgegebene Hausaufgaben, die aber komischerweise alle außer K.R. hatten; oder besser vorgaben, daß sie sie gemacht haben). Klingt hier vielleicht extrem langweilig, war aber echt lustig. Für die meisten jedenfalls.


    DISPOSE (Schülerin, 3 weitere Schüler);
END;

PROCEDURE dreizehnte Klasse;
BEGIN

Alle freuten sich auf die guten Rechner, da wir ja jetzt aufs Abi zusteuerten; aber wieder nichts! Plötzlich hatten Herr Schneider's 12er Vorrang.

Also wieder an die "Heizungen", "Föns" (??? soll der Plural von Fön sein) oder im Volksmund auch "Scheißdinger" genannt! Gut gelaunt und motiviert machte sich der übriggebliebene Haufen an die Arbeit, um den Lehrer zu erfreuen. Nur so läßt es sich erklären, daß die durchschnittliche - kurze! - Hausarbeit ("Projekt") ausgedruckt etwa 8 DIN-A4 Seiten lang war (Bereich: 2 bis 25 Seiten, nicht Punkte!). Diese Megaprojekte wurden aber nun richtig gelobt: "Das könntest Du, so wie es ist, verkaufen! Es ist richtig perfekt... 12 Punkte"

Zur Belohnung (Strafe?) gingen wir auch mal ins Cafe, da der Kurs den geforderten Leistungsstand schon hatte, bevor der Kursleiter zu ausschweifenden Erklärungen ansetzen konnte. Doch genau an diesem Tag entschloß sich unser lieber Mitschüler Michael M., dem Unterricht fernzubleiben und arbeitete einen genauen Zeitplan für seine Flucht aus. Genau um 13:25 Uhr (also 20 Minuten, nachdem der reguläre Unterricht beendet war) hatte er sein 150m weiter geparktes Auto erreicht, war eingestiegen und losgefahren und schaffte es gerade noch, den Kurs 100m weiter am Überqueren der Straße zu hindern. Was folgte, war klar: Boos stürzte auf den roten (Klein-/Kleinst-)Wagen zu, der Abtrünnige lies sichtlich erfreut seinen Kopf auf die Hupe sinken, und der Kurs lag in der Hecke und schrie vor Lachen (Gutes Timing, Michael!). Aufgrund dieses Ausfluges (Haben wir nicht ein Recht auf Unterricht?) fiel die nächste Klausur erwartungsgemäß aus. Wir müssen darauf wohl nicht näher eingehen, oder (Gruß an Costa!)? Das Halbjahr 13/II verlief ähnlich wie die anderen: Lehrer erzählte - Schüler täuschten Interesse vor, kapierten aber doch nichts - Schüler lernten aus Fachliteratur, was sich am Ende aber als falsche Informationen herausstellten - schrieben Abi - schreiben diesen Bericht - erwarten nun die nächste (letzte!!!) Infoklausur und, 4 davon, das mündliche Abitur im Fach Informatik.


END;

BEGIN { Hauptprogramm oder abschließende Statements }

Herr Boos, warum haben Sie uns die kopierten Blätter wegrationalisiert? Es schreibt trotzdem niemand mit!

Definition der modernen Wirtschaft: "Wenn es grün ist und sich bewegt, ist es Biologie; wenn es stinkt ist es Chemie; wenn es nicht funktioniert, ist es Informatik" (aus Murphy's Computergesetze)


    DISPOSE (Boos);
    READLN;
END.

Jörn Huxhorn,
Boris Mayer,
und einer, der die Wortfetzen der beiden in vernünftige Sätze gepackt hat!