Schatz hat's

Dieser Artikel entbehrt jeglicher Objektivität, da er von drei Veteranen geschrieben wurde, die trotz Partizipation am Schatz-Kurs ihr Abi voraussichtlich noch dieses Jahr erreichen werden.

Angefangen hat alles eigentlich mit dem Entsetzen nach der Veröffentlichung der Kurswahlergebnisse Ende der 10. Der Anteil der freiwilligen Schatz-Wähler ging zwar gegen Null, trotzdem mußten ca. 20 Leute stellvertretend für alle den Kopf hinhalten (Wahrscheinlichkeit ist 0.2).

Gewisse Kursteilnehmer waren aufgrund einschlägiger Erfahrungen aus der Mittelstufe in ihrem Urteil über Ulrike Schatz vorbelastet, denn ihr Bekanntheitsgrad als unumgängliche Selektionsinstanz im Kampf um die Versetzung überdauerte bereits unzählige Schülergenerationen. So wird wohl einigen der sadistischsarkastische Ausspruch anläßlich der Zeugnisnotenbesprechung in der 8. Klasse ewig unvergessen bleiben: "Ich finde es ja so makaber, ungenügend plus zu sagen!"

Ihr einmaliger Charakter zeigte sich schon während der Klassenfahrt nach Gersfeld (7.Klasse), als sie Roman N. - mittlerweile einer der Dienstältesten, dennoch unverdrossensten Schatzveteranen - eine halbe Nacht lang mit dem Kopf einen Fußball an die Wand pressen ließ.

Gleichzeitig spielte in wenigen Metern Entfernung das Lehrerquartett Schatz - Lindenauer - Hofmann -Schorlemmer genüßlich Skat, nicht ohne sich dabei dem Rebensaft und anderen Gaumenfreuden hinzugeben.

Schatz hat's

Dies hat sich bis heute nicht geändert: Wie wir auf Korsika feststellen konnten, versteht es Frau Schatz immer noch, zu genießen (korsischer Wein, korsische Fischgerichte (!), und vor allem die roten Gauloises). Letztere sind verantwortlich für das allmorgendliche Lungen-Entleerungs-WROÄRKH, das sie dennoch nicht vom Kettenrauchen abhält.

Doch nun vom hundertprozentigen Ferien-Fun, der - für die meisten kaum vorstellbar - mit unserer Frau Schatz zweifelsohne möglich ist, zum nüchternen Schulalltag:

Täglich geht es, elegant und korrekt gekleidet, schwungvoll und zielstrebig an die Besprechung mehrerer DIN-A4 Seiten langer Hausaufgaben, wobei die Ergebnisse der wenigen, die sie überhaupt bewältigten, mitunter ins Exotische abgleiten. Zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang die Funktionsgraphen der Steffi K., die mehr Ähnlichkeit mit einem Haifisch als mit einer Hyperbel aufwiesen. Die zuvor von Frau Schatz diktierten Definitionen 2.4.1 Absatz 3 bis 7 waren hierbei ebenfalls keine große Hilfe, da sie durchweg die Vorstellungskraft aller sprengten.

Die Klausuren, die selten dem Kursniveau entsprachen, zeichneten sich regelmäßig durch überpünktliche Rückgabe am nächsten möglichen Termin und einem Durchschnitt, der selten über der 5-Punkte-Grenze lag, aus. Der absolute Nullrunden-Champion war dabei Gunnar S., der als einziger das an sich unmögliche Ereignis vollbrachte, in vier Klausuren insgesamt immerhin einen Punkt zu ergattern.

Es existieren allerdings auch Abweichungen von der starren Routine: Immer im Gedächtnis wird uns der Cafe-Besuch am Ende der 12 bleiben, als die uns bisher unbekannte menschliche Qualitäten offenbarte. Leider gleicht die relative Häufigkeit dieser Ausnahmeerscheinung der eines Schaltjahres.

Aus unserer mittlerweile mehrjährigen Erfahrung mit Ulrike Schatz folcht (!) die Erkenntnis, daß alle Vorurteile dieser wahrhaftig einmaligen Lehrerin gegenüber großer SCHNICKSCHNACK sind! Man muß sie einfach erlebt haben, um beurteilen zu können, daß trotz aller Härte und Disziplin immer Fairneß und Menschlichkeit im Vordergrund stehen.

Sie ist einfach ein, an der LUO nicht wegzudenkendes Original.

q.e.d.

Kerstin Amadori,
Roman Niedworok,
Boris Schmidt