Wir befürchteten Schlimmes!
Die Mischung aus Mathe LK und dieser großen Unbekannten mit den wüsten Haaren, die ihr zu Hause zwischen Bücherregalen hat, löste reihenweise Angstzustände aus.
Doch dann kam alles anders!
Bei Kaffee und Tee in der Bücherei kam man sich näher. Sie schaffte es sogar, daß wir Spaß an Mathe hatten und schob auch mal eine nicht vorgesehene Nachhilfestunde ein, wenn der Kurs mal wieder auf dem Schlauch stand.
Die Hausaufgaben wurden von fast jedem gemacht (nicht wahr, Martin?), jedenfalls gab es immer zwei oder drei Leute, die sie vortragen wollten. Der Fleiß ging so weit, daß Frau Werner von Thorsten Pohl völlig neue Lösungsvorschläge unterbreitet bekam, die sie begeistert (aber auch etwas neidisch, oder, Frau Werner?) annahm. (Anm. "Vielen Dank für die Tafel Schokolade, die ich einmal von Ihnen als Prämie bekommen habe l")
Sie lobte jeden, der mehr als 8 Punkte in den Klausuren schrieb und tröstete den (zunächst größeren) Rest, der darunter blieb.
Um das Schüler-Lehrer-Verhältnis noch zu verbessern, gingen wir zum Griechen nach Malchen. Das Essen wie auch das Gespräch waren Klasse, doch gab es Leute, die nach dem Bestellen von einem Bier schon recht betrunken waren (Tim, das Bier war doch nicht etwa unterm Tisch? Und außerdem laß das Autoradio von Thorsten in Ruhe!). Pädagogisch setzte sie sich immer sehr hart durch: Störenfriede wurden mit "Kuchen backen" bestraft. Ein bißchen böse wurde sie eigentlich nur, wenn Pohli seine Frühstückspause einlegte und dabei Martin und Ute mit Schokolade versorgte.
Humor bewies sie, als sie Irmelas goldenes Lächeln während ihres Referates in 15 Punkte ummünzte.
Olaf empfahl sie, mit seinem Hund die Tschebyscheff'sche Ungleichung zu üben ("wenn er - der Hund - einschläft, isses richtig!"). Der Hund ließ Tschebyscheff über sich ergehen, während sich Ute Olafs schulinterne Liebesprobleme anhören mußte. Das Ungleichgewicht im Kurs (11 Männer, 2 Mädchen) stellte auch kein Problem dar: "Was mich am meisten freut, ist, daß Ute und Irmela es mit den Männern aufnehmen!" (Sie waren Klassenbeste). Schnell hatten wir einen Klassenclown (M.L.). Für Action war also gesorgt; wie sehr sehnten wir uns nach ihm, wenn er mal fehlte und sich eine Friedhofsruhe im Kurssaal einstellte.
Trotz Knieschaden und Krankenhausaufenthalt half Frau Werner einem der beiden "Griesemer Zwewwel" wieder auf die Beine zu kommen, um den Anschluß nicht zu verpassen. Axel und Markus Knoth zeigten, daß auch Bewohner eines Agrargebietes durchaus in der "Stadtschul'" ihr Abitur machen können.
Techno-Götz erwies sich als "Rechenkünstler", der auf atemberaubende Weise Aufgaben löste, die immer ein bißchen richtig und ein bißchen falsch waren. Oft dröhnte sein Lachen durch den Kurssaal. Dirk und Holger (ei, Hahner wie?) bildeten den ruhigen Gegenpol zu Zappelphillip Martin. Während Holger auf Leder steht, bevorzugt Dirk Mädels aus der 12.
Oli genoß das Privileg, nach seiner Lungenentzündung eine für ihn individuell ausgearbeitete Klausur mit Widmung von Frau Werner bekommen zu haben ("Klausur für Oliver Hechler... viel Glück!").
Als abschließende Note geben wir dem Kurs und Frau Werner 15 Punkte.
PS1: Eine LK-Feier zum Schulabschluß mit Frau Werner steht noch an.
PS2: Danke für Ihren unendlichen Humor und unendliche Geduld, die ich wahrscheinlich gar nicht verdient habe. Ihr Störenfried!
PS3: Dieser Text wurde von den einzigen drei Mathematikern verfaßt, die der deutschen Sprache mächtig sind.