Eins, meine lieben Leser und Leserinnen (sowie außen - Ho!Ho!), ist ja wohl eine Selbstverständlichkeit:
Nämlich, daß man als guter Deutsch-LK nicht einfach eine gewöhnliche Reise tut, sondern sich im Rahmen einer solchen natürlich kulturell weiterzubilden hat.
Saufen, meine Lieben, tun wir sowieso ununterbrochen - da muß man nicht noch für wegfahren (Wär' ja auch albern).
Außer (!), man begibt sich in östliche Gefilde, um neue Zivilisationen zu entdecken und neue Abenteuer zu erleben.
Da die Klingonen nach dem Zerfall ihres Imperiums jetzt unsere allerbesten und entwicklungsbedürftigsten Freunde sind, können wir uns gefahrlos dorthinbegeben.
Was unser Captain in seinem idealistischen Wahn nicht weiß, ist, daß unsere Gründe - im Gegensatz zu den sein(ig)en - eher profaner Natur sind.
Die Einen lockt der Duft der Pilsener Ur-Bierquelle, die anderen allein die Vorstellung, sich mal wo ganz woanders den Kopf zuzuhauen. Wieder andere sehen sich angezogen von der einzigartigen Gelegenheit, sich in der Kneipe nicht nur mit PU den Kopf zuzuhauen, sonder dabei auch noch billig zu leben - wie Gott in Frankreich.
Mancher mag sogar mit der Möglichkeit liebäugeln, nach dem Saufen und Fressen auch noch in den Genuß schneller und bedingungsloser Liebe zu kommen - und einig(e) kehren sozusagen Heim ins Reich und schwelgen in abenteuerlicher und interessanter Erinnerung an die Zeit, in der das alles noch uns gehört und Opa Goldzähne gesammelt hat. Auch wenn man damals nicht dabei war: Es beeindruckt doch sehr, mit welcher Sorgfalt und Liebe zum Detail die Eingeborenen diese Relikte hegen und pflegen, die noch zeugen von den 1000 Jahren, in denen sie die Vorzüge westlicher Zivilisation genießen durften.
Dessen ungeachtet gehen wir dort nun unseren niederen Instinkten nach, stolpern aus Versehen ab und zu in eine Kirche oder irgendwelche anderen kulturverseuchten Gebäude, hausen ansonsten im original ostalgisch-rustikalen Funktionsbau und räumen die Hotelbar aus.
Hin und wieder kann es natürlich vorkommen, daß auf solchen Missionen - durch gröbste Unachtsamkeiten Abtrünniger - Übergriffe unsererseits in die lokalen Kulturinstitutionen stattfinden.
Wir prangern dies jedoch schärfstens an, betrachten solcherlei Umtriebe als niederträchtige Verletzung unserer Hauptdirektive, die da lautet: "Wir greifen nicht in die natürliche Entwicklung rückständiger Zivilisationen ein" und wir bestrafen die Übeltäter mit Spott und gemeinem Hohngelächter.
Dem Captain fällt dies allerdings nicht auf. Er bleibt für die Dauer der Expedition verschollen, was uns selbstverständlich zu moralisch äußerst fragwürdigen Taten verleitet - wie es für ein Volk ohne Führer zwangsläufig irgendwie normal ist.
(Der hier benutzte "patriotische" Unterton hat selbstverständlich - und hoffentlich nicht mißverständlich -seinen tieferen Sinn. Siehe Nr.8 am Ende dieses Schriftstücks.)
Nachdem uns der Captain, mittlerweile geläutert und mit der gewohnten Pflichtverbundenheit, sicher zurückgeführt hat (leider nur mit 3/4 Impulsgeschwindigkeit), möchte ich eventuellen späteren Expeditionen folgendes mit auf den Weg geben:
Nachtrag: Es war nicht so schlecht, wie dieser Artikel. Kommt halt immer 'drauf an, was man 'draus macht.
Markus HuberEva übt in Deutsch Spanisch.
Sch: "Darf ich mal vorlesen?" (Sch nimmt sich den Zettel) "Das kommt mir aber sehr spanisch vor... Spanisch Leistungskurs, oder was?"